Produktentwicklung – von F&E über das Patentamt zum Erfolg
- Posted by Gerhard Pramhas
- On 12. April 2018
Wenn Sie meinen Blog verfolgen wissen Sie, dass mein Kredo lautet: Neue Innovationen bringen die eigene Technik und damit auch Unternehmen voran. Diesmal möchte ich mich mit dem Prozess der Entwicklung und den Schritten danach beschäftigen. Wie läuft der Prozess der Patentierung ab? Worauf sollten Sie während der Entwicklungsphase achten? Mit welchen Risiken müssen Sie in beiden Schritten rechnen? Diese und mehr Fragen möchte ich heute beantworten.
Die Patentierung Ihrer Erfindung
Patentbeantragungen in Österreich laufen in der Regel wie folgt ab:
- Sie füllen das Patentformular des Österreichischen Patentamtes aus.
- Fachleute überprüfen Ihre Anmeldung (formal) und Ihre Erfindung (sachlich). Das Ergebnis dieser Prüfung wird Ihnen übermittelt und Sie können dazu Stellung nehmen. Ist Ihre Erfindung nicht patentierbar, wird Ihre Anmeldung zurückgewiesen.
- 18 Monate nach dem Anmeldetag wird Ihre Anmeldung gemeinsam mit dem Recherchebericht der Fachleute veröffentlicht. Nun haben Dritte die Möglichkeit, ihre Bedenken in Bezug auf Ihre Erfindung beim Patentamt zu melden. Diese Einwände werden an Sie weitergeleitet und Sie können dazu Stellung nehmen.
- Nach Klärung aller Einwände wird das Patent erteilt. Der Patentschutz beginnt mit der Registrierung des Patentes und der Veröffentlichung im Patentblatt. Die Patentschrift wird am Publikationsserver bereitgestellt und eine Patenturkunde ausgestellt. Von nun gilt der Patentschutz für maximal 20 Jahre ab dem Anmeldetag.
Weitere Informationen zur Patentanmeldung finden Sie hier.
In der nach Markteintritt verbleibenden Zeit der „freier Preisgestaltung“, also etwa 18 – 19 Jahre (je nachdem, wie lange die Patentierung gedauert hat), sollten Ihre Entwicklungskosten amortisiert werden, da mit Ablauf des Patentschutzes das Preisniveau durch Nachbauten meist deutlich sinkt. Ebenfalls nicht zu vergessen ist der Ort des Patentschutzes. Ein reines Österreich-Patent schützt zwar davon, dass der Wettbewerber Ihre Idee in anderen Ländern patentieren kann, es schützt aber nicht vor dem Nachbau im Ausland.
Risiken in der Entwicklung
Nehmen wir an, Sie entwickeln ein sehr aufwendiges Produkt, wie beispielsweise ein Medikament. Ihre Entwicklungskosten sind enorm, die Entwicklungszeit zieht sich über mehrere Jahre. Ihre Entwicklung scheitert, Sie haben aber bereits andere Produkte erfolgreich am Markt platziert. Die Folge des Scheiterns: Neue Umsätze in Ihrer Planung fehlen. Und nicht nur das, für zukünftige Finanzierung von Forschung und Entwicklung fehlen jetzt die Deckungsbeiträge.
Zusätzliches Kapital für die zukünftige Forschung- und Entwicklung, wird vermutlich durch Fremdkapital und enorme Einsparungen im Unternehmen wie z.B. Personalabbau, finanziert werden. Oder Sie gehen den Weg des geringsten Widerstandes und kürzen die Forschung und Entwicklung. Spätestens hier beginnt die Abwärtsspirale.
Setzen Sie nicht alles auf eine Karte
Es gibt Mittel, der Abwärtsspirale zu entkommen. Beantworten Sie für sich hierfür einfach folgende Frage: Wie hoch sind in etwa die Summen, die in Ihrer Branche in Relation zum Jahresumsatz in F&E investiert werden?
Wenn Sie nach einem Flop nicht mehr in der Lage sind, ohne Fremdkapital in F&E zu investieren, dürfen Sie nicht alles auf eine Karte setzen. Mehrere kleine Entwicklungsprojekte sind in so einem Fall ratsamer als ein großes, wenn auch prestigeträchtiges Projekt. Diese Entscheidung müssen Sie, wie fast immer in der Technik, zu Beginn der Forschungsaktivitäten fällen.
Sie haben Entscheidungsschwierigkeiten und brauchen Rat hinsichtlich F&E? Dann bin ich genau der richtige Gesprächspartner. Nutzen Sie einfach mein Kontaktformular oder rufen Sie mich an unter 0676/9560164. Sie können mir auch gerne eine Nachricht an gerhard@pramhas.eu senden. Oft hilft schon ein gemeinsames Gespräch, um Ihr Unternehmen wieder auf den richtigen Kurs zu bringen.