Umstieg auf erneuerbare Energien – ein Gedankenexperiment (Teil 2/3)

Umstieg auf erneuerbare Energien – ein Gedankenexperiment (Teil 2/3)

  • Posted by Gerhard Pramhas
  • On 12. September 2022

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Der Einsatz erneuerbarer Energien wirft viele Fragen auf. Im ersten Teil dieser Blogserie behandelten wir bereits die Themenstellungen, wie autark private Haushalte wirklich leben können. Diesmal sind gleich mehrere Überlegungen im Fokus: Ist erneuerbare Energieerzeugung wetterunabhängig möglich? Welche kWh kann am umweltfreundlichsten erzeugt werden? Ist Regulierung über den Preis sinnvoll?

Eine Annahme zu erneuerbaren Energien gleich zu Beginn: Eine einigermaßen stabile Quelle ist nur die Wasserkraft. Aber auch diese steht im sonnenarmen Winter und – wie wir heuer schmerzhaft lernen mussten – auch in trockenen Sommern, nicht in der Menge zur Verfügung, in der wir sie brauchen. Interessant ist deshalb vor allem eine wetter- und klimaunabhängige Energieerzeugung. Speicherkraftwerke wie Kaprun und der Achensee sind hierbei interessant. Denn sie sind die einzigen ernstzunehmenden Möglichkeiten, Strom in großem Umfang zu speichern. Die aktuelle Situation rund um Gas und Erdöl verkompliziert die Ausgangssituation noch dazu dramatisch. Wie soll sich das Ganze ausgehen? Haben wir einen Exit-Plan aus der Abhängigkeit von kalorischer Energie?

Verfügbare erneuerbare Energien nutzen

Ausgehen kann sich diese Rechnung langfristig nur durch konsequentes Nutzen aller erneuerbaren Quellen: Sonne, Biogas, Holz, Wind und nicht zuletzt, und das ist vielleicht die größte Quelle, konsequentes Energiesparen. Ich bin sicher, viele TWh in Österreich sind dadurch zu vermeiden. Die umweltfreundlichste kWh ist außerdem noch immer die, die nicht erzeugt werden muss. Aber wo kann man mit diesem Gedanken ansetzen und vor allem, wie funktioniert konsequentes Energiesparen? Nur über den Preis wird das nicht funktionieren. Ist die kalorische Energie beispielsweise nur sehr teuer, wird sich im Verhalten einer großen Bevölkerungsgruppe und wohlhabender Wirtschaftsbetriebe nichts ändern.

Regulierung für wirksames Energiesparen

Stellen Sie sich vor, dass Sie mit 100 km/h über die Autobahn fahren und von anderen, die nicht sparen müssen, mit 130 km/h oder mehr überholt werden. Das schafft Unzufriedenheit und reduziert die Wirksamkeit, denn die Tempobremse wirkt umso besser, je gleichmäßiger der Verkehr rollt. Die Physik lässt sich nicht austricksen. Der Luftwiderstand wächst mit dem Quadrat der Geschwindigkeit und somit steigt der Treibstoffverbrauch enorm. Das Verhalten des Einzelnen kann hier wenig bewirken, es braucht übergreifende staatliche Regelungen. Aber wann passiert dies endlich?

Ich bin gespannt auf Ihre Meinung dazu. Schreiben Sie mir gerne per Kontaktformular oder kontaktieren Sie mich auf LinkedIn. Und bleiben Sie dran – neben Teil 1 und diesem Beitrag als Teil 2 dieser Serie folgt demnächst Teil 3!